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Hochauflösendes Mikrofokus Röntgensystem x|argos
Abbildung Funktionsprinzip
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Funktionsprinzip
Röntgenstrahlen sind sehr energiereiche elektromagnetische Wellen im Wellenlängenbereich von 1 nm bis 1 pm, die in der Lage sind, Materie zu durchdringen. Jedes durchstrahlte Material schwächt die Röntgenstrahlung abhängig vom werkstoffspezifischen Schwächungskoeffizienten ab, der in hohem Maße von der Materialdichte abhängig ist. Wird die durchgehende Strahlung von einem geeigneten Detektor aufgenommen und je nach Intensität in verschiedenen Grautönen dargestellt, so entsteht das Röntgenbild des Objektes: Dadurch erscheinen auf dem Röntgenbild z. B. Lufteinschlüsse als Signalerhöhung und Schlacke- bzw. Schwermetalleinschlüsse als Signalunterdrückungen. Somit können Fehler wie Einschlüsse, Lunker, Poren, Auflockerungen und in Durchstrahlrichtung liegende Risse sichtbar gemacht werden.
Die Prüflinge werden von CNC-Handhabungsachsen verfahren, gekippt oder gedreht und gleichzeitig die Röntgenröhre mit dem Detektor so positioniert, dass die gewünschte Bildebene optimal auf den Strahlengang ausgerichtet ist. Entsprechend der Prüfkriterien werden Aufnahmen der kritischen Werkstückpositionen erzeugt. Mittels eines Bildverstärkers und eines digitalen Röntgenbildsensors werden die Röntgenbilder erfasst, digitalisiert und an das auswertende Bildverarbeitungs- und -analysesystem übermittelt.
Für dreidimensionale Aufnahmen wird das Messobjekt während der Messung durch die Drehachse permanent gedreht, um den kompletten Umfang des Objekts zu erfassen. Zusätzlich wird das Messobjekt mit einer Hubachse Stück für Stück vertikal verfahren, so dass eine Schicht des Prüflings nach der anderen durchleuchtet wird. Diese Daten werden mittels eines mathematischen Verfahrens im Computer zu einem Volumendatensatz verrechnet, aus dem Schnittbilder und 3D-Ansichten in beliebigen Ebenen und mit einer Ortauslösung von maximal 0,1 mm rekonstruiert werden können.