Wissen für Fabrikautomation

Anlagen zum Hochtemperatur-Markieren von Stahl
Abbildung Funktionsprinzip
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Funktionsprinzip
Das Werkstück wird der Markieranlage automatisch zugeführt, gestoppt und z. B. gegen einen Anschlag positioniert. Ein 3D-Bildverarbeitungssystem erfasst die Position, Lage und Geometrie des Werkstücks und prüft, ob die zur Markierung vorgegebene Stelle ausreichend eben ist. Falls dies nicht der Fall ist, kann das System automatisch eine andere geeignete Stelle zur Markierung ermitteln und deren Positionsdaten an die Robotersteuerung übermitteln. Mit Hilfe dieser Daten wird der Nadelpräger von einem Vertikal-Knickarmeroboter in Markierposition zum Werkstück geführt, positioniert und der Markierprozess gestartet.
Beim Nadelprägen werden durch das Einschlagen einer Vollhartmetallnadel punktförmige Markierungen in die Werkstückoberfläche eingeprägt, die durch eine Aneinanderreihung zu Punktfolgen alphanumerische Zeichen und Codes darstellen. Der patentierte Markierkopf ist nur mit einer einzigen Linearachse ausgestattet, die zur Positionierung der Markiernadel in X-Richtung dient. Zur Auslenkung in Y-Richtung wird die Markiernadel um die X-Achse geschwenkt, was eine Kennzeichnung mit hoher Geschwindigkeit ermöglicht.
Durch die Auf- und Abbewegung der oszillierenden Markiernadel lassen sich Höhenunterschiede der Werkstückoberfläche von bis zu 7 mm ausgleichen. Die Eindringtiefe ergibt sich dabei aus der Masse der Nadel, der Auftreffgeschwindigkeit auf die Werkstückoberfläche und der Härte des Werkstücks. Bei Temperaturen von ca. 900 °C sind durch die geringere Festigkeit des heißen Werkstoffs Eindringtiefen von bis zu 1,3 mm möglich. Nach dem Markierprozess fährt der Roboterarm in Ausgangsposition zurück, um Beschädigungen des Nadelprägers durch die Wärmestrahlung zu verhindern. Zusätzlich hat das Markiersystem eine integrierte Kühlung.
Bei Raumtemperatur und normaler Festigkeit des Werkstücks wird eine Eindringtiefe von max. 0,8 mm erreicht.