Wissen für Fabrikautomation

Druck- und Etikettiersysteme
Abbildung Funktionsprinzip
Produktfamilien-Verschlagwortung
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Funktionsprinzip
Im Gegensatz zur direkten Bauteilmarkierung wird bei der indirekten Markierung der Kennzeichnungsinhalt beispielsweise über ein Etikett auf das Bauteil aufgebracht. Sollen die Bauteile oder Verpackungen mit gleich bleibenden Inhalten in hoher Druckqualität gekennzeichnet werden, bietet sich der Einsatz von Etikettenspendern mit vorgedruckten Etiketten an. Sind die Etiketten mit variablen Inhalten zu bedrucken kann dies unmittelbar vor dem Aufkleben durch ein integriertes Thermodirekt- oder Thermotransferdruckmodul realisiert werden.
Zur Produktkennzeichnung wird die Etikettenrolle auf einen motorgetriebenen Abspuler gesteckt und das Trägerband mit den Etiketten entlang der Rollenmimik zu dem ebenfalls motorgetriebenen Aufroller geführt. Zum Ablösen der Etiketten von dem Trägerband wird dies über eine Spendekante geführt. Um das abgelöste Etikett auf das Objekt aufzukleben, werden abhängig von der Objektoberfläche und Bauteilgeschwindigkeit berührende oder berührungslose Aufbringungsmethoden eingesetzt.

Bei der Wipe-On Version werden die vom Trägerband geschälten Etiketten direkt auf das Objekt aufgeklebt und mittels einer Rolle angedrückt. Die exakte Positionierung des Etiketts wird durch die Steuerung der Abspul- und Aufwickel-Schrittmotoren erreicht. Ebenfalls durch Andrücken werden bei der Tamp-On Version die Etiketten auf stehenden oder langsam bewegten Produkten aufgebracht. Hierbei werden die abgeschälten Etiketten von einem mit Vakuum beaufschlagten Stempel übernommen und mittels einer pneumatischen Linearachse an das zu markierende Objekt gedrückt. Dadurch lassen sich Etiketten auch auf schwierigen Oberflächen wie z.B. rauen Holzoberflächen sicher anbringen.

Zur berührungslosen Aufbringung der Etiketten werden diese in der Tamp-Blow bzw. Air-Box Version auf das Objekt aufgeblasen. Hierzu wird in der Tamp-Blow Version das Etikett von einem mit Vakuum beaufschlagten Stempel übernommen und dieser mittels einer pneumatischen Linearachse an das zu markierende Objekt angefahren ohne dies zu berühren. Anschließend wird das Etikett durch einen Luftstoß an das Objekt angedrückt. Bei Objekten ohne Störkanten und einem konstanten Abstand zu dem Spender von 6 bis 20 mm kann in der Air-Box Variante auf den beweglichen Stempel verzichtet werden. Das Etikett wird nach dem Ablösen vom Trägerband direkt auf das Objekt aufgeblasen.

Entsprechend der Aufgabenstellung wird die Etikettierzelle mit Handhabungsachsen zum Verfahren der Etikettiereinheit an den Anbringungsort des Etiketts am Bauteil bzw. für die Bauteilhandhabung ausgestattet. Die Etikettierzelle wird in die vorhandene Fördertechnik wie Werkstückträger-Transfersysteme oder Rollenförderer integriert.