Thermotransfer-Direktdruck

Thermotransfer-Direktdruck

Definition

Der Thermotransfer-Direktdruck ist ein Verfahren zur flexiblen Direktmarkierung in hoher Qualität. Das Druckbild erzeugt ein Thermodruckkopf mit einer Matrix von einzeln angesteuerten Heizelementen, auch als Dots bezeichnet, die den Punkten des Druckbildes entsprechen. Beim Thermotransfer-Direktdruckverfahren wird der Druckkopf mit den erhitzten Dots auf die Rückseite eines Farbbandes gepresst, wodurch die Farbe lokal aufschmilzt, auf die Druckoberfläche übertragen wird und dort sofort wieder erstarrt. 
Nach einem anderen Verfahren wird vom Druckkopf zunächst die nicht benötigte Farbe des Farbbandes auf ein Rezeptorband übertragen und dann das auf dem Farbband verbliebende Druckbild von einer Übertragungseinheit mit einer erhitzten Siliconwalze auf das Druckobjekt aufgebracht. Thermodruckköpfe eignen sich grundsätzlich auch zum Kennzeichnen von thermosensitivem Spezialpapier oder Thermo-Etiketten, die bei Erwärmung einen Farbumschlag zeigen.

 

Funktionsprinzip

Prinzipiell wird entweder bei einem stationären Druckkopf das Druckobjekt mit einer synchronisierten kontinuierlichen Bewegung unter dem Druckkopf durchgefördert oder der Druckkopf wird von einem Handhabungssystem über das stehende Druckobjekt geführt. 
Der Druckkopf, auch als Thermoleiste bezeichnet, ist aus einer Vielzahl von kleinen Heizelementen aufgebaut, die sehr schnell ein- und ausgeschaltet werden können. Thermotransferfolien sind in der Regel aus drei Schichten aufgebaut, einem Band als Trägermaterial, einer gleitfähigen Rückenschicht auf der Oberseite sowie der eigentlichen Farbschicht auf der Unterseite. Bei Raumtemperatur ist die Farbe fest, verflüssigt sich jedoch unter Hitzeeinwirkung. Beim Druckprozess übt der Druckkopf einen permanenten Druck auf das Farbband und das Druckobjekt aus. Die Wärme der Dots durchdringt das Farbband von oben und schmilzt die Farbe, die sich so von der Unterseite des Trägerbandes löst. Die nicht erhitzte Farbe verbleibt auf dem Farbband. Die flüssige Farbe erstarrt am kälteren Druckobjekt oder auf einem Rezeptorband und haftet dort. 
Bei Benutzung eines Rezeptorbandes wird das Druckbild anschließend durch eine erhitzte Siliconwalze oder einen Stempel auf das Druckobjekt übertragen, um z. B. raue Oberflächen kennzeichnen zu können.

 

Einsatzbereich

Der Thermotransfer-Direktdruck ermöglicht flexible Direktmarkierungen in hoher Qualität. Mit dem Druckverfahren lassen sich farbige und sehr kontrastreiche dauerhafte Kennzeichnungen herstellen, die jedoch nicht hitzebeständig sind. Wichtige Einsatzbereiche sind die Kennzeichnung mit Barcodes oder 2D-Codes, Schriften, fortlaufenden Nummern und Graphiken auf Kartonverpackungen, Kunststoffen, lackierten Metallen und Holzoberflächen. Typische Produkte sind z. B. Faltschachteln, Kunststoffgehäuse oder Sicherheitsetiketten. Neben ebenen Oberflächen können auch zylindrische Flächen oder andere Geometrien bedruckt werden wie z. B. Kabel oder Schreibgeräte. Anwendungen finden sich in einer Vielzahl von Branchen.

Herstellerverzeichnis: Thermotransfer-Direktdruck

 Bluhm Systeme GmbH, Rheinbreitbach, Deutschland
 Gruber GmbH, Rehling, Deutschland