Tampondruck

Tampondruck

Definition

Tampondruck ist ein indirektes Tiefdruckverfahren, bei dem die Farbe über einen Drucktampon aus Siliconkautschuk als Transferelement auf das Druckgut übertragen wird. Das Druckbild ist als Vertiefung in einem Klischee vorgegeben, das zuerst mit Farbe gefüllt und anschließend mit einer Rakel abgestreift wird, sodass nur die Farbe in der Vertiefung verbleibt. Der gewölbte Drucktampon aus einem elastischen Material wird auf das Klischee gedrückt, übernimmt das Druckbild und presst es nach einer Verfahr- oder Rotationsbewegung auf das zu bedruckende Erzeugnis. Der elastische Stempel ermöglicht das Bedrucken von ebenen, aber auch von konvexen, konkaven oder unregelmäßig geformten Oberflächen mit einer Farbübertragung von annähernd 100 % in sehr hoher Qualität. Der Antrieb der Tampondruckmaschinen erfolgt pneumatisch, elektrisch oder mit Kurvenscheiben. Bei automatischen Tampondrucksystemen können z. B. Vorrichtungen zur Tamponreinigung, Restfarbenabholung und Farbverdünnung dazukommen.

 

Funktionsprinzip

Zunächst wird das Klischee, in dem das Druckbild als Vertiefung eingelassen ist, mit Farbe geflutet. Mit einer Rakel wird anschließend die Farbe von der Oberfläche des Klischees abgestreift, sodass nur die Farbe in den Vertiefungen des Druckbildes übrigbleibt. Das Farbsystem kann dabei entweder offenliegend oder hermetisch abgeschlossen ausgeführt sein. 
Als nächstes wird der Drucktampon auf das Klischee gedrückt. Der Tampon aus Siliconkautschuk ist an der Druckfläche nach außen gewölbt, was bei der Verformung durch den Druck eine Abrollbewegung erzeugt. Dabei nimmt der Tampon Farbe aus den Vertiefungen des Klischees auf. Der Tampon wird nun wieder angehoben und die Linearachse mit dem Klischee in die Ausgangsposition zurückgefahren. 
Anschließend muss das Druckgut unter dem Tampon positioniert werden. Nun folgt der eigentliche Druckvorgang, bei dem der Tampon auf das Druckgut gepresst wird. Das im Tampon enthaltene Siliconöl erschwert dabei die Haftung der Farbe am Tampon, was eine Farbübertragung auf das Druckgut von annähernd 100 % ermöglicht. Durch die Elastizität und Verformbarkeit des Silicons nimmt der Tampon die Form der zu bedruckenden Oberfläche an und ermöglicht so problemlos das Bedrucken auch von unregelmäßigen und gewölbten Flächen.
Beim Rotationstampondruck sind das Klischee und der Tampon in Form einer Walze gestaltet, was einen kontinuierlichen Bewegungsablauf sowie eine schnelle Bedruckung ermöglicht.

 

Einsatzbereich

Tampondruckmaschinen werden zum Bedrucken, Dekorieren, Beschriften und Kennzeichen von Produkten mit feststehenden Kennzeichnungsinhalten mit hoher Genauigkeit und Farbsättigung eingesetzt. Durch mehrfache Druckgänge sind auch mehrfarbige Bedruckungen möglich. Tampondrucksysteme ermöglichen hochwertige Bedruckungen fast beliebiger, selbst unregelmäßig geformter Oberflächen aus unterschiedlichsten Werkstoffen wie z. B. Kunststoff, Metall, Keramik, Glas oder von lackierten Flächen, was andere berührende Druck- und Markierverfahren nicht können. Typisches Druckgut sind z. B. Armaturen, Kfz-Zubehör, Elektronikbauteile, Computergehäuse, Medizingeräte, Messgeräte, Werkzeuge, Kugelschreiber, Keramik, Flaschenverschlüssen, Kunststoffprofilen, Werbeartikel etc. Anwenderbranchen finden sich in den unterschiedlichsten Industriezweigen.

Herstellerverzeichnis: Tampondruck

 ITW MORLOCK GmbH, Dornstetten, Deutschland
 KENT Stuttgart GmbH, Stuttgart-Wangen, Deutschland
 microPrint, Schaffhausen, Schweiz
 Schneider GmbH & Co.KG, Baiersbronn, Deutschland
 TAMPOflex GmbH, Ditzingen, Deutschland
 Tamponcolor TC-Druckmaschinen GmbH, Neu-Isenburg, Deutschland
 TAMPOPRINT AG, Korntal-Münchingen, Deutschland
 Teca-Print AG, Thayngen, Schweiz
 VARIOPRINT Tampondruck Systeme, Bad Krozingen, Deutschland