Definition

Stempelsysteme dienen zur berührenden Kennzeichnung mit frei wählbaren überwiegend feststehenden Beschriftungen. Das Stempeln ist ein Hochdruckverfahren, bei dem die Farbe über feste Stempeleinsätze oder Stempel mit beweglichen Lettern als Transferelement auf das Werkstück übertragen wird. Das Druckbild ist durch die Form der Stempeloberfläche vorgegeben. Zuerst nimmt der Stempel aus einem mit Farbe getränktem Stempelkissen Farbe auf, wird danach mit einer Verfahrbewegung auf die zu bedruckende Oberfläche bewegt und dort angepresst, wodurch das Druckbild entsteht. Durch die flächige Form eignen sich Stempel nur zur Bedruckung von ebenen Oberflächen und werden typischerweise für einfarbige Kennzeichnungen von unbewegten Objekten eingesetzt. Der Antrieb kann elektrisch, pneumatisch oder mechanisch erfolgen.

Funktionsprinzip

Zu Beginn des Stempelvorgangs wird der dem Druckbild entsprechende Stempel in das mit Farbe getränkte Stempelkissen gedrückt und nimmt Farbe auf, die an der Stempeloberfläche aus Gummi oder anderen geeigneten Materialien haften bleibt. Das Stempelkissen wird durch den Stempel in Ruhestellung abgeschlossen oder kann offenliegend ausgeführt sein. Anschließend muss das Druckgut unter dem Stempelsystem positioniert werden.
Für den eigentlichen Druckvorgang wird der Stempel durch einen elektrisch, pneumatisch oder mechanisch betätigten Handhabungsmechanismus auf das Objekt geschwenkt und angedrückt, wobei auch eine Kennzeichnung an senkrecht stehenden Flächen oder z. B. über Kopf möglich ist. Der Bewegungsablauf des Stempelsystems kann durch eine Steuerung überwacht werden, welche die Endlage des Stempels erkennt und anschließend die Handhabung umsteuert. Der Stempel kann durch seine Elastizität geringe Unregelmäßigkeiten der zu bedruckenden Oberfläche ausgleichen und ermöglicht so eine sichere Farbübertragung.
Danach wird der Stempel wieder angehoben und vom Handhabungsmechanismus in die Ausgangsposition zurückgefahren.

Einsatzbereich

Stempelsysteme werden zum Beschriften und Kennzeichen von Produkten mit überwiegend feststehenden Kennzeichnungsinhalten eingesetzt, bei denen keine sehr hohe Druckqualität gefordert ist und eine Farbe genügt. Die Systeme bieten eine besonders einfache und kostengünstige Technik und lassen sich durch auswechselbare Stempel auch flexibel einsetzen. Stempelsysteme ermöglichen Kennzeichnungen auf ebenen, ausreichend harten und glatten Oberflächen aus unterschiedlichsten Werkstoffen wie z. B. Kunststoff, Metall oder Keramik sowie von lackierten Oberflächen. Typische Einsatzbereiche sind Kennzeichnungen von Gut- und Schlechtteilen, das automatische Aufbringen von Prüfkennzahlen auf Baugruppen, Prüfteilen oder Verpackungen, das Aufbringen von Datumsangaben, das Kennzeichnen von Leiterplatten oder z. B. das Aufbringen von Lötstopplack. Anwendungen finden sich in einer Vielzahl von Branchen.