Die Prüfstände für Elektronikbaugruppen sind schlüsselfertige halb- oder vollautomatische Anlagen zur End-of-Line-Prüfung von Produkten mit verbauten Leiterplatten und elektronischen Baugruppen auf Funktionsfähigkeit. Die elektronische Funktionsprüfung erfolgt durch das Aufgeben von Strom- und Spannungs-Eingangssignalen sowie die Erfassung der Ausgangsverläufe von Strom, Spannung, Widerstand und Leistung als Antwortsignale. Dazu kann eine Diagnose von Bussystemen einschließlich der Restbussimulation kommen. Weitere typische Aufgaben sind die Prüfung von Bedienelementen mit simulierter Betätigung z. B. durch ein Handhabungssystem einschließlich Drehmoment-Drehwinkel und Kraft-Weg-Messungen. Die Prüfstände können zusätzlich Justagen umfassen, auch die Kontrolle von optischen Anzeigeelementen mit Bildverarbeitung, akustische Prüfungen oder andere Prüfverfahren sind möglich. Bei Leistungselektronik können auch Sicherheitsprüfungen erforderlich sein.
Die Prüfstände umfassen stets die anwendungsspezifische Messtechnik, elektrische und auch mechanische Adaptionen, eine Steuerung einschließlich der Software sowie den maschinentechnischen Aufbau mit Grundgestell. Dazu können Handhabungen und Bildverarbeitungssysteme kommen.

Funktionsprizip

Der Prüfling wird in einer Werkstückhalterung fixiert und kontaktiert. Anschließend wird der Prüfling dem vorprogrammierten Prüfablauf folgend mit Schaltsignalen, Sinussignalen, vorprogrammierten Strom-Spannungs-Signalverläufen oder Frequenzen beaufschlagt, deren Antwortsignale am Prüfling gemessen und mit den vorprogrammierten Sollwerten verglichen werden.
Die Kontrolle von Kfz-Steuergeräten ist häufig mit der Diagnose von im Automobilmobilbereich üblichen Bus-Systemen wie z. B. LIN oder CAN verbunden. Die Betätigung von Knöpfen oder Tastern wird durch Handhabungssysteme simuliert, die zur Messung der Betätigungskräfte mit Drehmoment-Drehwinkel- oder Kraft-Weg-Sensoren ausgestattet sein können. Anwendungsspezifisch lassen sich auch Betätigungen durch Magnetfelder oder andere Vorgänge simulieren. 
Die Prüfung von optischen Anzeigeelementen und Displays erfolgt durch Bildverarbeitungssysteme, die Farberkennungen oder Klarschriftlesungen umfassen können.

Einsatzbereich

Die Prüfanlagen für Elektronikbaugruppen dienen zur End-of-Line-Funktionsprüfung von montierten Produkten mit verbauten elektronischen Baugruppen. Die Anlagen werden als halb- oder vollautomatischer Prüfstand, als Prüfstation zur Anlagenintegration oder als verkettete Prüflinie ausgeführt. Übliche Prüflinge sind Elektronikbaugruppen für die Automatisierungstechnik, Medizintechnik, Unterhaltungselektronik oder EDV-Geräte. Zu den Kfz-Komponenten zählen Steuergeräte wie Motor- und ABS-Steuergeräte sowie Chassissteuerungen und Sensorbaugruppen wie Druck-, Drehzahl- und Regensensoren. Typische zu prüfende Produkte der Leistungselektronik sind Frequenzumrichter und Netzteile. Wichtige Anwender sind die Automobilzulieferindustrie, die Automatisierungstechnik sowie Hersteller von Unterhaltungselektronik und Medizintechnik und andere Branchen.