Pressnieten

Pressnieten ist ein Verfahren zum Umformen von Voll-, Halbhohl- oder Hohlnieten durch eine einzige axiale Zustellbewegung in einem Arbeitsgang. Auf der gegenüberliegenden Seite des Nietstempels ist ein Nietamboss bzw. ein Gegenhalter erforderlich, der die Presskraft des Stempels aufnimmt. Möglich sind sowohl das direkte Nieten, bei dem der Nietstempel auf den Nietkopf gepresst wird, als auch das indirekte Nieten, bei dem der Nietstempel auf den Nietschaft auftrifft. Zum Nieten muss der Nietkopf bündig mit der Oberfläche der Fügeteile abschließen, was durch einen federnden Niederhalter erreicht wird. Als Nietpresse dienen sowohl Handhebelpressen als auch pneumatische, hydropneumatische, hydraulische oder servoelektrische Pressen mit und ohne Kraft-Weg-Überwachung. 

Zum Pressnieten werden die Fügeteile in eine werkstückspezifische Halterung eingelegt und der Niet in eine vorhandene Bohrung eingesetzt. Das Einsetzen kann auch automatisiert durch eine integrierte Zuführung erfolgen. Ein federnder Niederhalter bewirkt, dass der Nietkopf stets bündig an der Oberfläche der Fügeteile anliegt. Pressnieten lässt sich als direktes als oder indirektes Nietverfahren durchführen. Beim direkten Nieten wirkt die Nietpresse auf den Schließkopf, wobei der Stempel als Matrize ausgeformt ist. Der Nietkopf ist im Gegenhalter fixiert. Beim indirekten Nieten wirkt die Kraft der Nietpresse auf den Nietkopf. Der Schließkopf wird in den als Matrize ausgeformten Gegenhalter gepresst und dort umgeformt. Durch die Stauchung des Nietschafts beim Pressnieten wird die Lochleibung vollständig ausgefüllt, was die Abdichtung der Verbindung bewirkt. Der Arbeitshub ist durch die mechanische Einstellung des Pressenweges oder des Einpressdrucks begrenzt oder wird über einer Kraft-Weg-Überwachung gesteuert. Das Pressnieten ermöglicht hohe Taktraten und eine sehr gute Verbindungsqualität, bietet jedoch nur eine befriedigende werkstoffgerechte Umformung und zerstört den Oberflächenschutz der Niet. Für spröde Fügeteile eignet sich das Verfahren nur bedingt. 

Mit Pressnieten werden unlösbare und dichte Kaltnietverbindungen in hoher Qualität und mit hohen Taktzahlen ermöglicht, wofür sich alle gängigen Pressentypen eignen. Das Fügen von spröden Werkstoffen ist nur bedingt möglich, Oberflächenbeschichtungen des Niets werden zerstört. Zum Nieten sind grundsätzlich eine werkstückspezifische Halterung mit einem federnden Niederhalter sowie ein Gegenhalter notwendig. Durch eine Kraft-Weg-Überwachung können auch manuelle Nietarbeitsplätze die hohen Anforderungen an Prozesssicherheit und Dokumentationspflicht erfüllen. Die Pressniettechnik findet sich in einer Vielzahl von Einsatzbereichen. Anwenderbranchen sind unter anderem die Automobilzuliefer- und Automobilindustrie sowie Hersteller von Beschlägen.

Herstellerverzeichnis: Pressnieten

 Constantin Hang Maschinen-Produktion GmbH, Göppingen, Deutschland
 Ingenieurbüro Ing. grad. Uwe Tank GmbH, Walsrode, Deutschland
 PFEIL GmbH, Göppingen, Deutschland
 S. DUNKES GmbH, Kirchheim / Teck, Deutschland
 STAUFERMATIC Maschinenbau GmbH, Göppingen, Deutschland
 VTS Verbindungs Technischer Service oHG, Henstedt-Ulzburg, Deutschland