Palettenspeicher

 
palettenspeicher

Speichergeräte dienen zum Puffern und Magazinieren von Werkstückträgern mit loser Verkettung in Montageanlagen und Fertigungslinien, indem die Werkstückträger durch ein separates Fördersystem innerhalb des Speichergeräts bzw. im Magazin getrennte Speicherplätze erhalten. Das Gerät wird vom Einsatz her als Hauptschlussspeicher bezeichnet, wenn grundsätzlich alle Werkstückträger alle Speicherplätze ohne ihre Reihenfolge zur verändern durchlaufen. Ein Nebenschlussspeicher wird dagegen nur benutzt, um bei einer Störung die Werkstückträger vorübergehend auszuschleusen, wobei sich die Reihenfolge der Werkstückträger ändern kann.

Funktionsprizip


Speichergeräte werden stets in die Förderstrecke integriert. Die Paletten werden z. B. unter dem Speichergerät gestoppt und indexiert, ausgehoben und von einer Handhabungsvorrichtung übernommen. Die Werkstückträger können im Magazin in der Höhe mit einem Aufzugsystem turmartig übereinander gestapelt werden oder z. B. auch auf einer spiralförmigen Bahn übereinander angeordnet sein, wodurch die Grundfläche des Speichersystems reduziert wird. Prinzipiell sind auch andere Anordnungen möglich. 
Die Speicher unterscheiden sich bezüglich des Ausgabeprinzips. Beim Durchlaufverfahren muss nach dem FIFO-Prinzip (First In - First Out) derjenige Werkstückträger, der zuerst gespeichert wurde auch zuerst wieder aus dem Speicher entnommen werden. 
Beispielsweise bei Stapelspeichern muss dagegen der zuletzt gespeicherte Werkstückträger wieder als erstes entnommen werden, was als LIFO-Prinzip (Last In - First Out) bezeichnet wird. Systeme z. B. nach dem Paternosterprinzip können auch einen frei wählbaren Zugriff ermöglichen.
Beim Verlassen des Speichers werden die Werkstückträger von einem Handhabungssystem vereinzelt entweder wieder auf die Förderstrecke übergeben oder geordnet bereitgestellt. Das Entleeren des Magazins kann auch durch die Umkehrung der Förderrichtung im Speichergerät erfolgen, wodurch sich zugleich die Ausgabereihenfolge der Werkstückträger umkehrt.

Einsatzbereich


Die Verwendung von automatischen Speichergeräten als Puffer erhöht die Verfügbarkeit komplexer Montageanlagen. Ein weiterer Einsatzgrund von Speichergeräten besteht darin, dass vor der nachfolgenden Prozessstation eine bestimmte Zeit zum Abkühlen, Aushärten oder Trocknen eingehalten werden muss. Heizbare Speicher ermöglichen einen Einsatz als Vorwärmer z. B. bei Spritzgießprozessen oder in Lötanlagen. Speichergeräte ermöglichen so auf sehr geringem Raum durch die Verlängerung der Förderstrecke eine beabsichtige Erhöhung der Förderzeit. 
Speichergeräte können auch zum schnellen und flexiblen Variantenwechsel von Werkstückträgerpaletten in Längstransfer-Montageanlagen mit freiem Umlauf eingesetzt werden. Eine weitere Anwendung ist die geordnete Bereitstellung zur Maschinenbeschickung.
Anwenderbranchen sind der Maschinen- und Anlagenbau sowie der Betriebsmittelbau z. B. für die Automobilzuliefer- und Automobilindustrie, Hersteller von Elektrotechnik, Elektronik, Haushaltgeräten und Elektrowerkzeugen und viele andere Branchen.