Optische Wellenmesstechnik

Definition

Optische Wellenmessgeräte dienen zur berührungsfreien dimensionellen Vermessung sowie zur Lage- und Formmessung von wellenförmigen Bauteilen. Der Prüfling wird stehend oder liegend eingespannt und rotiert während der Messung 360° um seine Längsachse. Die Messung erfolgt mit berührungslosen optischen Sensoren wie z. B. Bildverarbeitung mit Durchlichtbeleuchtung. Auch eine Kombination mit taktilen Sensoren ist möglich. Die einfach oder mehrfach vorhandenen Sensoren können während der Messung traversiert werden, um die gesamte Oberfläche des Prüflings Stück für Stück zu scannen. 
Funktionen sind dimensionelle Messungen z. B. von Länge, Durchmesser und Einstichbreiten, die Messung von Form- und Lageabweichungen wie Rund- und Planlauf, Rundheit, Koaxialität, Konzentrizität und Winkeln, die Prüfung von Flanken oder die Kontrolle auf Anwesenheit von Bohrungen. Die Wellenmessmaschinen sind in der Regel universell für unterschiedliche Prüflinge einsetzbar.

 

Funktionsprinzip

Die Welle wird manuell oder automatisch zugeführt und zwischen Zentrierspitzen oder auf Auflageprismen in der Messstation eingespannt. Nun startet der Messablauf, bei dem der Prüfling während der Messung um 360° um die Längsachse gedreht wird. Die Prüflinge können während der Messung rotieren oder sie werden in vorprogrammierten Positionen gestoppt und vermessen. Zusätzlich können die Messsysteme wie z. B. die Kameras während der Messung durch Handhabungsachsen parallel zum Prüfling verfahren werden, um eine vollständige Erfassung des Messobjekts zu ermöglichen. Ebenso kann eine Messung aus unterschiedlichen Winkeln erfolgen.

 

Einsatzbereich

Optische Wellenmessmaschinen dienen zur berührungsfreien und schnellen 100-%-Kontrolle sowie zur Stichprobenprüfung von wellenförmigen Werkstücken. Sie erlauben Prüfungen mit einer Vielzahl von Geometriemerkmalen sowie Mehrfachprüfungen in einer Aufspannung in überwachter und dokumentierter Qualität. Sie dienen zum dimensionellen Messen sowie zur Ermittlung von Lage- und Formanweichungen von funktionskritischen Werkstücken nach der Bearbeitung sowie zur statistischen Prozessregelung bzw. zur Endkontrolle. Prinzipiell ermöglicht die optische Messtechnik flexibel einsetzbare Systeme, die für wechselnde Produkte geeignet sind. Typische Prüflinge sind Kurbelwellen, Nockenwellen, Getriebewellen, Rotoren und Achswellen. Wichtigste Anwenderbranchen sind die Automobilzuliefer- und die Automobilindustrie.

Herstellerverzeichnis: Optische Wellenmesstechnik

 Dr. Heinrich Schneider Messtechnik GmbH, Bad Kreuznach, Deutschland
 HOMMEL-ETAMIC GmbH, VS-Schwenningen, Deutschland
 IBTL Lang & Armlich GmbH, Kuppenheim, Deutschland
 Mahr GmbH, Göttingen, Deutschland
 MARPOSS GmbH, Weinstadt, Deutschland
 TESA SA, Renens, Schweiz
 Werth Messtechnik GmbH, Giessen, Deutschland