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Lieferantenverzeichnis: Nadelpräger

 

Lexikon: Nadelpräger

Synonyme: Nadelmarkierer, Nadelprägegeräte, Nadelprägesysteme, Nadelmarkieren, Nadelprägen

Nadelpräger, Nadelmarkierer

Quelle: GravoTech GmbH (Marke Technifor)

Definition

Nadelpräger, auch als Nadelmarkierer bezeichnet, dienen zum dauerhaften Direktmarkieren von Bauteilen, bei dem die Markierung durch die Auf- und Abbewegung einer oszillierenden Nadel erfolgt, deren gehärtete Spitze in die Werkstückoberfläche eingeschlagen wird und eine punktförmige Einprägung erzeugt. Beim Nadelprägen wird ein Muster aus einzelnen eingeschlagenen Punkten erzeugt oder eine dichte Folge einzelner Punkte, die einen geschlossenen Linienzug ergeben. Die Kennzeichnung entsteht durch eine vorprogrammierte Verfahrbewegung in X- und Y-Richtung relativ zur Werkstückoberfläche sowie durch das Unterbrechen der Einschlagbewegung bzw. das Abheben der Nadel. Durch die Markierung mit einzelnen Punkten bleiben die Krafteinwirkung auf das Material und die Kerbwirkung gering, wodurch sich das Verfahren auch für empfindlichere Oberflächen und für sicherheitsrelevante Bauteile eignet. Der Hub der Nadel kann Unebenheiten und Höhenunterschiede selbst von einigen Millimetern ausgleichen. Nadelprägesysteme sind als stationäre oder als mobile Markiereinheiten mit einer oder mehreren Nadeln aufgebaut oder als umschaltbare Universalgeräte zum Nadelprägen und Ritzmarkieren.

Funktionsprinzip

Beim Nadelprägen wird eine punktförmige Markierung durch das Eindrücken einer gehärteten Nadel in die Werkstückoberfläche eingeprägt. Hierzu wird die Nadelmarkiereinheit über XY-Achsen im Markierbereich positioniert. Der Nadelpräger kann mit einer oder mehreren Nadeln ausgestattet sein.
Bei 2D-Data-Matrix-Codes wird für jedes Feld, das im Druckverfahren als schwarz dargestellt wird, eine punktförmige Nadelmarkierung eingeprägt. Ziffern und Zahlen können durch die enge Aneinanderreihung zu Punktfolgen dargestellt werden, die eine Linie ergeben. Durch das freie Setzen von Punktmarkierungen im zweidimensionalen Raum sind auch Plot-Grafiken wie z. B. Logos möglich. Die Eindringtiefe ergibt sich aus der Masse der Nadel, der Geschwindigkeit der Nadel beim Auftreffen auf der Werkstückoberfläche, dem Anschliff der Nadelspitze und der Härte des Werkstücks.
Bei pneumatischen Nadelmarkierern hat das der Nadelspitze gegenüberliegende Ende die Funktion eines Kolbens. Zum Markieren wird ein Ventil geöffnet, sodass Druckluft den Kolben der Markiernadel nach unten drückt. Durch die Zustellbewegung werden Auslassbohrungen freigegeben, welche die anstehende Druckluft entweichen lässt. Nach dem Aufschlag auf dem Werkstück drückt eine Rückstellfeder den Kolben wieder nach oben.
Bei elektrischen Nadelmarkierern ist die Markiernadel mit einem Permanentmagnet versehen, der von einer Spule umgeben ist. Wenn in der Spule Strom fließt, beschleunigt sie durch das erzeugte Magnetfeld die Nadel in Richtung auf das Werkstück. Nach dem Aufschlag auf dem Werkstück wird die Nadel mit einer Rückstellfeder in die Ausgangsposition zurückgezogen.

Einsatzbereich

Nadelprägeeinheiten eignen sich zum Direktmarkieren von Werkstoffen z. B. aus Kunststoffen, weichen und gehärteten Stählen oder Buntmetallen und ermöglichen Beschriftungen mit hoher Geschwindigkeit und hoher Qualität. Es lassen sich unterschiedlichste Werkstücke mit runden oder flachen Oberflächen sowie mit Unebenheiten im Bereich von mehreren Millimetern beschriften. Durch die frei programmierbare Markierbewegung sind 2D-Data-Matrix-Codes und Klarschriften mit flexiblen Inhalten möglich. Typischer Einsatzbereich sind dauerhafte Markierungen zur Rückverfolgbarkeit von sicherheits- und funktionskritischen Bauteilen auch mit rauen oder leicht verschmutzen Oberflächen wie z. B. Bremsscheiben, Motorblöcke, Achsschenkel, Getriebegehäuse, Kurbelwellen, Zahnräder oder auch Typenschilder. Anwenderbranchen sind die Automobilzuliefer- und Automobilindustrie, die Medizintechnik, die Luft- und Raumfahrtindustrie sowie der Maschinen- und Werkzeugbau.

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