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Lieferantenverzeichnis: Linearmodule

 

Lexikon: Linearmodule


Linearmodule, Linearmodul

Quelle: Bosch Rexroth AG

Definition

Linearmodule sind kostengünstig und kompakt auf einem selbsttragenden Aluminium-Strangpressprofil aufgebaute Lineareinheiten mit typischerweise nur einer einzigen Linearführung zur Schlittenführung, wodurch keine oder nur geringe Quermomente möglich sind. Im Gegensatz dazu haben alle anderen Bauarten von Lineareinheiten doppelte Führungen. Typischerweise werden Linearmodule bezüglich Länge, Kraftübertragung und Ausstattung kundenspezifisch realisiert und mit oder ohne Antriebsmotor geliefert.
Zur Linearführung dienen meistens Rollen- oder Profilschienenführungen. Als Kraftübertragung für extern angebaute Elektromotoren kommen vorwiegend Zahnriemen oder auch Spindeln zum Einsatz. Bei Linearmotor-Direktantrieb entfällt die Kraftübertragung. Angetriebene Linearmodule benötigen zusätzlich ein Wegmesssystem und eine Steuerung. Durch die Kombination mehrerer Linearmodule ist der Aufbau von Mehrkoordinaten-Systemen möglich.

Funktionsprinzip

Der Grundkörper eines Linearmoduls besteht üblicherweise aus einem dreiseitig geschlossenen Aluminium-Strangpressprofil, in das die Linearführung eingebaut ist. Die Linearführung ist in der Mittelachse angeordnet und besteht aus einer Wälzführung z. B. nach dem Prinzip der Kreuzrollenführung oder Kugelumlaufführung, auch eine Kugelbüchsenführung ist möglich. Bei angetriebenen Linearmodulen wird die Position des Schlittens mit einem Wegmesssystem und Positionsendschaltern überwacht und über eine Steuerung geregelt.
Die Drehbewegung von extern angebauten Elektromotoren wird z. B. über einen Zahnriemen oder einen parallel zur Linearführung angeordneten Kugelgewindetrieb in eine Längsbewegung übersetzt, was die Verfahrbewegung des Schlittens bewirkt.
Bei Linearmotor-Direktantrieben wird die Verfahrbewegung ohne Kraftübertragung und Getriebe direkt erzeugt.

Einsatzbereich

Linearmodule dienen vorwiegend zur Realisierung von Handhabungssystemen und können auch als Komponenten zum Aufbau von mehrachsigen Systemen eingesetzt werden. Linearmodule sind im Vergleich zu Linearschlitten und Kompaktmodulen mit doppelten Führungen nur für geringere Quermomente ausgelegt. Linearmodule mit Zahnriemen-Kraftübertragung bieten eine hohe Verfahrgeschwindigkeit. Spindelantriebe sind erheblich langsamer, ermöglichen jedoch höhere Belastungen und Vorschubkräfte. Für Anwendungen mit hoher Dynamik und Positioniergenauigkeit werden direktangetriebene Module mit Linearmotor verwendet.
Einsatzbereich sind Handhabungssysteme zur Werkstückhandhabung z. B. zum Be- und Entladen, zur geordneten Bereitstellung und Verpackung, zum Umsetzen zwischen Fördersystemen sowie zur Maschinenbeschickung und -entladung. Aufgaben in Fügeanwendungen sind z. B. die Werkzeughandhabung beim Klebstoffauftrag oder bei Koordinatenschraubern. Weitere Aufgaben sind z. B. die Werkstück- oder Prüfsondenhandhabung in Prüfstationen sowie Positionieraufgabe. Anwender sind der interne Betriebsmittelbau sowie der Sondermaschinen- und Anlagenbau in allen Branchen und Hersteller von Portalsystemen.

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