Definition

Längstakt-Montageanlagen sind Montageautomaten mit starrer Verkettung von mehreren, linear angeordneten Stationen zum Fügen, Handhaben, Prüfen, Kennzeichnen und Verpacken. Längstakt-Montageautomaten oder Längstakt-Montagemaschinen sind andere übliche Bezeichnungen für diesen Maschinentyp. Die Weitergabe von Station zu Station erfolgt bei Längstakt-Montageanlagen ebenso wie die Handhabungsbewegungen an den einzelnen Stationen synchron und getaktet.

Funktionsprinzip

Als Verkettungssystem werden bei Längstakt-Montageanlagen horizontal oder vertikal umlaufende Linearförderer mit fest montierten Werkstückträgern eingesetzt. Am häufigsten finden Riemenförderer und Kettenförderer Verwendung. Die darauf montierten Werkstückträger werden über Rollenführungen oder Gleitführungen präzise geführt und müssen nicht indexiert werden. Angetrieben wird das Verkettungssystem üblicherweise durch ein Schrittschaltgetriebe, welches eine kontinuierliche Umdrehung des Antriebsmotors in einen getakteten Vorschub des Fördersystems wandelt. Um die hohe Taktrate des Verkettungssystems ausnutzen zu können, werden auch fast ausschließlich kurvengesteuerte Handhabungseinrichtungen verwendet. Verkettungssystem und Handhabungsachsen werden bei den meisten Längstakt-Montageanlagen durch einen gemeinsamen Zentralantrieb bewegt. Neuerdings werden auch flexiblere Verkettungssysteme und Antriebsachsen für Längstakt-Montageanlagen mit Linearmotor-Antrieb angeboten.

Einsatzbereich

Längstakt-Montageanlagen dienen der Montage von Produkten mittlerer Komplexität mit kurzen Taktzeiten. Wichtige Erzeugnisgruppen sind Beschläge, Medizintechnik, Pumpsprühköpfe, Schreibgeräte, sowie eine breite Palette von Produkten der Automobilzulieferindustrie und der Elektrotechnik. Einige Anbieter haben sich auf Längstakt-Montageanlagen für die Medizintechnik oder für Schreibgeräte konzentriert.