Kniehebelpressen, Handpressen

Kniehebelpressen, Handpressen

Definition

Kniehebelpressen sind mechanische Tisch- oder Ständerpressen mit manueller Betätigung, deren Presskraft durch eine indirekte Hebelwirkung verstärkt wird. Sie werden durch Herunterdrücken eines Handhebels mit Übersetzung durch einen Kniehebel betätigt, der am Ende der Hubbewegung eine große Presskraft bewirkt. Kniehebelpressen können zur Prozessüberwachung durch integrierte Sensoren bezüglich Kraft und Weg überwacht werden. Bei Unter- oder Überschreiten der vorgegebenen Sollwerte von Kraft oder Weg wird eine Fehlermeldung ausgegeben, zusätzlich kann der Antrieb gebremst oder automatisch entkoppelt werden.

 

Funktionsprinzip

Kniehebelpressen wirken indirekt. Der Kniehebel besteht aus zwei Gelenkhebeln. Am oberen Gelenkhebel ist an der Verbindungsstelle der beiden Gelenkhebel ein Handhebel befestigt. Der obere Gelenkhebel ist mit dem oberen Drehpunkt am Rahmen der höhenverstellbaren Schiebereinheit befestigt, der untere Gelenkhebel mit seinem unteren Drehpunkt am Pressenstößel. Durch das manuelle Herunterdrücken des Handhebels wird der Kniehebel gestreckt und der Pressstößel in eine lineare Bewegung versetzt. Kurz bevor der Hebel durchgestreckt ist, erhöht sich zum Ende der Hubbewegung die Presskraft stark. Die Rückholbewegung wird durch eine Rückholfeder unterstützt.
Die Pressen mit Prozessüberwachung werden durch integrierte oder extern angebaute Kraft- und Wegaufnehmer überwacht. Die Kraft-Weg-Sollwerte werden als Fenster vorgegeben. Falls die gemessenen Endpunkte außerhalb der vorgegebenen Fenster verlaufen, wird die Verbindung als Schlechtteil bewertet und eine optische oder akustische Fehlermeldung an den Werker ausgegeben oder die weitere Bearbeitung gesperrt. 
Um die Drucksensoren vor Beschädigungen durch Überlastung zu schützen, können entsprechend hoch überlastbare Sensoren verwendet werden. Alternativ kann z. B. die Vorhubbewegung durch eine Bremse blockiert werden oder eine Kupplung als Überlastschutz zwischen Handhebel und Pressenstößel dienen, die bei Erreichen der Kraft-Weg-Grenzwerte den Pressenstößel vom Hebel automatisch entkoppelt.

 

Einsatzbereich

Kniehebel-Handpressen mit hoher Presskraft am Hubende können zum Nieten, Bördeln und Verstemmen, zum Markieren sowie zum Trennen durch Stanzen und Schneiden eingesetzt werden. Kniehebelpressen mit Prozessüberwachung dienen zur manuellen Produktion in überwachter und dokumentierbarer Qualität. Typischer Einsatzbereich sind Handarbeitsplätze für die Herstellung von kleineren bis mittleren Serien. Die Pressen erlauben durch eine einfache und schnelle Einstellbarkeit in einem weiten Arbeitsbereich häufige Produktwechsel. Sie sind sehr vielseitig einsetzbar und finden sich in einer Reihe von Anwenderbranchen.

Herstellerverzeichnis: Kniehebelpressen, Handpressen

 burster präzisionsmeßtechnik gmbh & co kg, Gernsbach, Deutschland
 Egmont Wilhelm GmbH, Aalen, Deutschland
 Gechter GmbH Werkzeug und Maschinenbau, Obermichelbach, Deutschland
 mäder pressen GmbH, Neuhausen ob Eck, Deutschland
 SCHMIDT Technology GmbH, St. Georgen, Deutschland