Einpressverbinder-Fügetechnik

Einpressverbinder-Fügetechnik

Definition

Einpressverbinder-Fügetechnik bezeichnet Maschinen und Systeme zum Setzen und Fügen von Einpressverbindern. Einpressverbinder sind Verbindungselemente, die ohne eigene Verformung mit einer linearen Pressbewegung in vorhandene Bohrungen von Blechen eingepresst werden. Einpressverbinder wie Einpressmuttern, -schrauben oder -bolzen sind Hilfsfügeteile zur Herstellung von Schraub- oder Steckverbindungen mit Blechen. 
Durch den Druck der Presse auf den Verbinder und die Formgebung des Verbinders mit einer ring- oder sternförmigen Schaftverbreiterung wird der Werkstoff des Blechwerkstücks an der Bohrung lokal verdrängt und fließt in die Hinterschneidungen einer Ringnut des Verbinders. So entsteht eine dauerhafte unlösbare Verbindung. Der Einpressvorgang erfolgt mit Vorgabe von Weg und/oder Kraft. Eine Qualitätskontrolle kann durch eine Kraft-Weg-Überwachung während des Fügeprozesses erfolgen. Mit zunehmendem Automatisierungsgrad können automatische Zuführungen sowie Handhabungssysteme zum Anfahren mehrerer Fügepositionen dazukommen. In Anwendungen werden als Komponenten modulare Einpressköpfe zur Werkzeugintegration, Zuführsysteme sowie Zuführ- und Verarbeitungssysteme zur Werkzeugintegration, Handzangen, Maschiennzangen, Roboterzangen eingesetzt. Darüber hinaus wird zwischen manuellen Pressen-Arbeitsplätzen für Einpressbefestiger, halbautomatischen Einpressmaschinen für Einpressbefestiger sowie vollautomatischen Anlagen unterschieden.

 

Funktionsprinzip

Zum Fügen von Einpressbefestigern ist eine passende Bohrung im Basisteil erforderlich. Der Einpressverbinder und das Basisteil werden lagerichtig zugeführt und exakt unter dem Pressstempel auf einer Matrize positioniert und fixiert. Die Setzvorrichtung kann als stationäre Einpresseinheit mit einer Ständerkonstruktion sowie mit entsprechenden Handhabungssystemen als mobile Einpresszange oder Einpressbügel gestaltet sein. Als Antrieb des Pressstempels dienen pneumatische, hydropneumatische, hydraulische oder elektrische Einpresseinheiten.
Die Schließbewegung der Presse presst den Kopf des Verbinders, der eine ring- oder sternförmige Schaftverbreiterung (Kalibrierbund) hat, in das Blech. Dadurch wird der Werkstoff des Blechwerkstücks an der Bohrung verdrängt und fließt in die Hinterschneidung einer Ringnut am Schaft des Verbinders. Der Verbinder selbst wird jedoch nicht verformt. Auf diese Weise entsteht durch Kaltverformung eine kraft- und formschlüssige unlösbare Verbindung. 
Je nach Automatisierungsgrad kann ein Handhabungs- und Positioniersystem dazukommen, mit denen mehrere Fügepositionen in einer Aufspannung des Basisteils angefahren werden können.

 

Einsatzbereich

Die Einpressverbinder-Fügetechnik dient zum halb- oder vollautomatischen Einsetzen und Fügen von Verbindungselementen in Blechteile, deren Bohrungen zuvor hergestellt werden müssen. Das Verfahren ermöglicht ein schnelles Fügen in einer Arbeitsbewegung. Die Einpressverbinder wie Einpressmuttern, -schrauben, -bolzen und -stifte dienen als Hilfsfügeteile zur Herstellung von Schraub- oder Steckverbindungen mit Blechen. Der Fügeprozess ist unabhängig von der Blechoberfläche, erfordert keine Vor- oder Nachbehandlung der Bleche und erzeugt keine thermischen Einflüsse. Typische Anwenderbranchen sind die Elektro-, Automobil- und Automobilzuliefererindustrie sowie die Blechbearbeitung.

Herstellerverzeichnis: Einpressverbinder-Fügetechnik

 Arnold Umformtechnik GmbH & Co. KG, Dörzbach, Deutschland
 Haeger Europe BV, Oldenzaal, Niederlande
 MDS Maschinen- und Werkzeugbau GmbH, Regensburg, Deutschland
 Richard Bergner Verbindungstechnik GmbH & Co. KG, Schwabach, Deutschland