Definition

Die Graviertechnik umfasst Komponenten, Graviersysteme und Gravieranlagen zum Kennzeichen durch Gravieren. Gravieren ist ein Verfahren zum Direktmarkieren von Werkstücken durch spanende Bearbeitung. Beim spanenden Gravieren wird der Werkstoff in der Regel durch eine rotierende Gravierspindel mit einem Fräser oder Schleifkopf spanend abgetragen. 
Die Kennzeichnung entsteht durch eine frei vorprogrammierbare Verfahrbewegung des Graviersystems in XYZ-Richtung relativ zur Werkstückoberfläche, was die Herstellung von beliebigen Kennzeichnungen ermöglicht. Das Verfahren ermöglicht eine dauerhafte Kennzeichnung fast aller harten Oberflächen. In Abgrenzung zum spanenden Gravieren gibt es auch berührungslose Gravierverfahren, die das Material durch Verdampfen abtragen. Dazu zählen das Lasergravieren, das hier unter ?Beschriftungslaser? behandelt wird, sowie die Elektrogravur.

Funktionsprinzip

Beim spanenden Gravieren müssen die Werkstücke in Werkstückaufnahmen unter der Markiereinheit positioniert und fixiert werden. Im einfachsten Fall wird die Markiereinheit auf das Werkstück abgesenkt, zusätzlich können z. B. für die Beschriftung von mehreren Seiten oder zur Vergrößerung des Markierfeldes Werkzeug- oder Werkstückhandhabungen wie Portale, Koordinatentische oder Dreheinrichtungen zum Einsatz kommen. Graviermaschinen basieren auf spanender Bearbeitung des Werkstücks, indem ein rotierender Fräser oder Schleifkopf die gewünschte Markierung mit einer vorprogrammierten Bewegung in XY- oder XYZ-Richtung parallel zur Werkstückoberfläche ausfräst oder schleift. Zur Bearbeitung von harten Oberflächen werden diamantbesetzte Werkzeuge verwendet. 
Zusätzlich kann der Einsatz von geeigneten flüssigen Kühl- und Schmiermitteln erforderlich sein, die die Standzeit des Fräsers erhöhen und zugleich die Späne ausschwemmen, was die Bearbeitungsqualität erhöhen kann. Das Abtragen kann ebenfalls mit einem feststehenden Stichel erfolgen.

Einsatzbereich

Mit Graviertechnik werden manuelle und halbautomatische Markierarbeitsplätze oder vollautomatische Markierstationen in der Fertigungslinie aufgebaut, die zur dauerhaften und fälschungssicheren Kennzeichnung von Werkstoffen mit fast allen harten Oberflächen wie Metall, Glas, Kunststoff, Stein usw. dienen. Mit Gravieren lassen sich flexible Kennzeichnungen erstellen. Aufgrund der Beschädigung der Werkstückoberfläche eignet sich das mechanische Gravieren nicht für sicherheits- und funktionskritische Bauteile. Typische Anwendungen sind die Kennzeichnungen von Produkten aller Art mit Klarschriften oder Logos, die Herstellung von Schildern auch im Tag-und Nacht-Design sowie der Formenbau. Anwendungen finden sich z. B. in der Automobilzuliefer- und Automobilindustrie und in einer Vielzahl von anderen Branchen.