Embedded Bildverarbeitungssysteme

Definition

Embedded-Bildverarbeitungssysteme basieren auf einer spezialisierten kompakt und modular aufgebauten Bildverarbeitungshardware, die typischerweise als Embedded-PC gestaltet und meistens zum Anschluss von mehreren Kameras ausgelegt ist. Im Gegensatz dazu sind herkömmliche PC-Systeme universell einsetzbar. Embedded-Systeme orientieren sich meistens an der Rechnerarchitektur von Standard-PCs und erreichen deren Leistung, sind jedoch anwendungsspezifisch auf die unmittelbar notwendigen Komponenten reduziert. Hardwarekomponenten wie Monitor, Maus, Tastatur oder Luftkühlung entfallen, ebenso ist die Software auf die unmittelbar notwendigen Funktionen reduziert. Die Programmierung und Einrichtung erfolgt z. B. über einen externen PC.

 

Funktionsprinzip

Ein Embedded-Bildverarbeitungssystem bietet im Betrieb die gleichen Funktionen wie ein komplettes PC-basiertes Bildverarbeitungssystem, der Aufbau ist jedoch bezüglich der Hardware und Software auf die unmittelbar benötigten Komponenten beschränkt. Gegenüber herkömmlichen universell einsetzbaren PCs entfallen Bedieneinheiten wie z. B. Tastatur und Maus, Komponenten wie ein Monitor zur Visualisierung, Lüfter oder Laufwerke und die entsprechenden Schnittstellen. Ein Herunterfahren des Betriebssystems ist bei Embedded-Systemen nicht erforderlich. Diese Reduzierung ermöglicht gegenüber PCs ein weniger anfälliges System bei gleichzeitig sinkender Leistungsaufnahme und geringerem Bedarf an Speicherplatz. 
Als Bildsensor lassen sich eine oder auch mehrere Kameras aller Arten anschließen. Die Bilder werden vom Auswerterechner mit Hilfe der vorprogrammierten Algorithmen ausgewertet und als Ergebnis z. B. ein Prüfentscheid gefällt. Anschließend können die Bild- oder Videodaten im gewünschten Datenformat über Schnittstellen z. B. an die übergeordnete Anlagensteuerung ausgegeben oder archiviert werden.

 

Einsatzbereich

Embedded-Bildverarbeitungssysteme sind universell einsetzbar und bieten die gleiche Leistung wie komplette PC-basierte Bildverarbeitungs-Systeme, ermöglichen jedoch durch die Beschränkung auf die notwendigen Komponenten einen robusteren und zuverlässigeren Aufbau in einem einzigen kompakten Gehäuse. Sie erlauben durch die Hardware-Reduzierung einen kostengünstigen Aufbau von Mehrkamera-Bildverarbeitungssystemen sowie die Realisierung von OEM- und VAR (Value Added Resellers)-Anwendungen in größeren Stückzahlen. Ebenso lassen sich Embedded-Systeme für verteilte Bildverarbeitungsstationen einsetzen, die über Netzwerk angeschlossen sind. Embedded-Systeme sind für eine raue Fertigungsumgebung ausgelegt. Anwender sind der interne Betriebsmittelbau, Bildverarbeitungs-Systemintegratoren sowie der Sondermaschinen-, Mess- und Prüfanlagenbau für eine Vielzahl von Branchen.

Herstellerverzeichnis: Embedded Bildverarbeitungssysteme

 ASENTICS GmbH & Co. KG, Siegen, Deutschland
 IMAGO Technologies GmbH, Friedberg, Deutschland
 Leuze electronic GmbH & Co. KG, Owen/Teck, Deutschland
 Matrix Vision GmbH, Oppenweiler, Deutschland
 Matrox Electronic Systems Ltd., Dorval, Quebec, Kanada
 MICRO-EPSILON Eltrotec GmbH, Uhingen, Deutschland
 National Instruments Germany GmbH, München, Deutschland
 Tattile srl, Mairano (Brescia), Italien
 Teledyne DALSA Inc., Waterloo, Ontario, Kanada