Dickenmessung von Bahnware

Definition

Die Dickenmessung von Bahnwaren mit Laser dient zur berührungslosen Vermessung von Platten, flachen und bahnförmigen Produkten mit beliebigen Oberflächen im bewegten Betrieb auch mit hohen Vorschubgeschwindigkeiten. Die Messtechnik basiert auf Lasersensoren, die Genauigkeiten bis in den Mikrometerbereich erreichen können und in der Praxis gelegentlich auch mit Sensoren anderer Bauarten kombiniert werden. Die Messung erfolgt entweder einseitig oder gleichzeitig gegen die Ober- und Unterseite des Werkstücks, in einer oder mehreren Spuren, kontinuierlich oder mit Hilfe von quer zur Bahnrichtung traversierenden Sensoren. Zur Messung kommen in der Regel Lasertriangulationssensoren als Abstands- oder Lichtschnittsensoren zum Einsatz oder auch Lasermikrometer.

 

Funktionsprinzip

Die Messung kann von einer oder von beiden Seiten des Werkstücks erfolgen, indem die Bahnen oder Platten mit einer kontinuierlichen Bewegung durch die Messstation gefördert und mit feststehenden Sensoren auf einer Spur oder in mehreren Spuren vermessen werden. Wahlweise kann auch ein einzelner traversierender Sensor eingesetzt werden, der permanent über die Bahnbreite hin und her verfahren wird. 
Zur einseitigen Dickenmessung werden die Platten oder Bahnen typischerweise auf Rollen geführt und von der Oberseite her vermessen. Die Sensoren sind dabei mit einem bekannten Abstand zur Rollenoberfläche angeordnet. Aus der gemessenen Differenz zum Rollenabstand ergibt sich die Dicke. Oberflächen wie z. B. geschäumte Materialien lassen sich auch indirekt vermessen, indem eine Präzisions-Messkugel mit geringer Auflagekraft über die Oberfläche geführt und der Scheitelpunkt der Kugel optisch vermessen wird. Zur Messung von sehr geringen Bahnstärken können die Bahnen auch über eine Rolle geführt werden, deren Oberfläche im Scheitelpunkt der Rolle von einem Laser-Mikrometer vermessen wird.
Die doppelseitige Dickenmessung basiert auf dem Prinzip, dass zwei gegenüberliegend angeordnete Lasertriangulationssensoren mit einem bekannten festen Abstand synchron die Ober- und Unterseite der Platten oder Bahnen messen. Durch diese Anordnung werden Bewegungen des Messguts senkrecht zur Transportrichtung kompensiert. Die Sensoren können entweder in einem gemeinsamen gabelförmigen Gehäuse angeordnet sein oder sind gegenüberliegend an einem Messrahmen installiert.

 

Einsatzbereich

Einsatzbereiche sind die Prozesskontrolle nach dem Walzen, Kalandrieren, Extrudieren, Pressen, Sägen und Schleifen, die Erkennung von Doppellagen sowie die Qualitätskontrolle. Durch das berührungslose Messprinzip lassen sich Materialien aus beliebigen Werkstoffen und Verbundwerkstoffen sowie auch berührungsempfindliche, raue, weiche, klebrige oder glühende Oberflächen vermessen. 
Typischer Einsatzbereich sind die Prüfung von Blechbahnen, kalandrierten oder coextrudierten Folien, Platten aus Metall, Kunststoff, Schaumstoff, Gummi, Kautschuk und Mineralstoffen, Holz, OSB- und MDF-Platten, Span- und Hartfaserplatten, Laminat- und Schichtstoffplatten sowie Gipsfaser- und Gipskartonplatten. 
Anwender sind Stahlhersteller und Stahlverarbeiter, Hersteller von Baustoffen, die Automobilzulieferindustrie, Reifenhersteller, Kunststoffhersteller, Hersteller von Schaumstoffen, Dämmstoffen, Gummi und Papier sowie allgemein von Bahnwaren.

Herstellerverzeichnis: Dickenmessung von Bahnware

 LAP GmbH Laser Applikationen, Lüneburg, Deutschland
 MICRO-EPSILON MESSTECHNIK GmbH & Co. KG, Ortenburg, Deutschland
 NoKra Optische Prüftechnik und Automation GmbH, Baesweiler, Deutschland