Barcodeleser

Synonyme: Barcode-Lesegeräte, Barcodescanner

 

Definition

Barcode-Lesegeräte, auch als Barcodescanner, Strichcode- oder Balkencode-Leser bezeichnet, sind mobile oder stationäre Geräte zur automatisierten Erkennung und Datenerfassung von Barcodes in der Bewegung oder im Stillstand. Barcodes sind aus parallelen Balken unterschiedlicher Breite zusammengesetzte eindimensionale Codes, deren Information nur in einer Richtung gelesen wird. Dazu gehören die Handelsstrichcodes EAN (European Article Number), UPC, IAN, JAN nach der ISO/IEC 15420-Norm sowie die Codes 2/5 Interleaved (ISO/IEC 16390), Code 39 (ISO/IEC 16388), Code 93 (ANSI/AIM BC5 1995) oder Code128 (ISO/IEC 15417). 
Zweidimensionale Codes wie z. B. Data-Matrix-Codes, deren Informationen in zwei Hauptrichtungen gelesen werden müssen, können Barcodeleser nicht erkennen, fallweise können Barcodeleser jedoch zur Lesung von 2D-Stapelcodes geeignet sein. 1D-Code-Leser die Codes in beliebigen Drehlagen erkennen können, werden als omnidirektional bezeichnet.

Funktionsprizip


Barcodes sind aus parallel angeordneten schwarzen Balken unterschiedlicher Breite auf weißem Untergrund oder aus Farben mit einem geeigneten Hell-Dunkel-Kontrast aufgebaut. Die Ausrichtung von Codes mit waagrecht verlaufenden Balken wird als Leiteranordnung bezeichnet, mit senkrecht stehenden Balken wie bei einem Zaun dagegen als Zaunanordnung.
Bei Laserlinienscannern erfolgt die Beleuchtung über einen Laserstrahl, der über ein sich drehendes Polygonspiegelrad auf den Code projiziert wird und durch die Scanbewegung als Linie erscheint. Der diffus reflektierte Anteil des Laserlichts gelangt durch das Lesefenster zurück auf das Polygonspiegelrad, wird von dort auf einen photoelektrischen Empfänger geleitet und anschließend ausgewertet. Linienscanner werden zur Lesung von Codes in Leiteranordnung verwendet. Die Förderbewegung ermöglicht redundante Lesungen an verschiedenen Stellen des Barcodes. 
Bei Rasterscannern sind die einzelnen Spiegelflächen des Polygonrades zusätzlich in einem unterschiedlichen Winkel zur Drehachse angeordnet. Dadurch wird eine unterschiedliche Position der einzelnen Scanlinien auf dem Objekt erreicht, wobei der projizierte Scanstrahl den zu identifizierenden Code komplett überstreicht. So wird eine sichere redundante Lesung von Codes auch in der sogenannten Zaunanordnung erreicht.
Bei Schwingspiegelscannern ist vor dem Lichtaustrittsfenster zusätzlich ein oszillierender Spiegel angebracht, der in einem bestimmten Winkelbereich ausgelenkt wird. Dadurch wird die Scanlinie über eine größere Fläche hin und her bewegt und kann auch in unterschiedlichen Höhen positionierte Barcodes in Zaunanordnung erfassen.
Omnidirektionale Barcodescanner sind aus mindestens zwei oder mehr einzelnen Scannern aufgebaut, die im 90°-Winkel oder anderen Winkeln zueinander stehen, sodass mindestens einer der Scanner den Code unabhängig von seiner Drehlage sicher lesen kann. Mit Defragmentierungsfunktionen lassen sich auch stark beschädigte oder schlecht gedruckte Codes sicher rekonstruierten.

Einsatzbereich


Barcodescanner dienen zur automatisierten Lesung und Erfassung von Barcodes. Der Einsatzbereich reicht von der Erfassung einzelner Codes mit stationären oder mobilen Handscannern bis zur komplexen Lesestation in der Fertigungslinie zur Erfassung von schlecht lesbaren Codes, bei hohen Fördergeschwindigkeiten und aus größerer Entfernung. Typischer Einsatzbereich sind Lesungen von gedruckten Codes auf Verpackungen, Kartons und Paletten sowie auf etikettierten Bauteilen und Baugruppen. Anwendungen finden sich in allen Branchen von Industrie, Handel und Logistik.