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Lieferantenverzeichnis: Messen mit Bildverarbeitung, Komplettlösungen

 

Lexikon: Messen mit Bildverarbeitung, Komplettlösungen

Synonyme: Bildverarbeitungslösungen zum Messen, Messung, Vermessen, Geometrieprüfung mit Bildverarbeitung, Geometriekontrolle

Bildverarbeitungslösungen zum Messen, Lösungen zum Messen mit Bildverarbeitung

Quelle: visolution GmbH

Definition

Lösungen zum Messen mit Bildverarbeitung sind kundenspezifische Bildverarbeitungssysteme einschließlich Engineering zur automatisierten Geometrieprüfung und zum dimensionellen 2D- und 3D-Messen. Sie dienen zum Aufbau von Prüfanwendungen zur 100-%-Kontrolle von Maß-, Form- und Lageabweichungen an Bauteilen und Baugruppen. Die Bildverarbeitungslösungen werden für anspruchsvolle Anwendungen bei hoher Teilevarianz, hoher Geschwindigkeit, schwierigen Beleuchtungsverhältnissen, ungünstigen Umgebungsbedingungen und komplexen Prüfaufgaben realisiert. Anwendungsspezifisch kann die Messlösung auch mit weiteren Bildverarbeitungsaufgaben wie z. B. Oberflächenprüfungen und Codelesungen verbunden sein.
Eine Lösung umfasst in der Regel mehrere anwendungsspezifisch ausgewählte Kameras mit Objektiven und Beleuchtungen sowie einen leistungsfähigen Auswerterechner mit der anwendungsspezifischen Auswertesoftware. Dazu gehören die Applikationstechnik mit Vorversuchen, die Programmierung der Software sowie der Bedieneroberfläche, die Montage und Inbetriebnahme.

Funktionsprinzip

Durch eine vorgeschaltete Kalibrierung werden optische Verzerrungen und Abbildungsfehler des Messsystems erfasst und anschließend entsprechend kompensiert, um eine reproduzierbare Messung zu möglichen. Vermessungen mit hoher Genauigkeit werden durch den Einsatz telezentrischer Optiken für die Beleuchtungen und/oder für die Kameras ermöglicht, damit die Lichtstrahlen das Messobjekt parallel zur optischen Achse der Objektive passieren. Die eigentliche Vermessung und Geometrieprüfung der Prüflinge erfolgt entweder im Durchlicht oder im Auflicht.
Bei der 2D-Messung im Durchlicht befindet sich der Prüfling zwischen einer Lichtquelle und einer Kamera bzw. Empfängerzeile, sodass durch die Abschattung die Kanten des Messobjekts auf der Empfängerzeile abgebildet werden. Über die Position der belichteten und unbelichteten Pixel auf der Empfängerzeile kann die Auswerteeinheit die Ist-Gestalt des Messobjekts als zweidimensionales Flächenmodell berechnen. Mit Hilfe der Subpixel-Interpolation lässt sich durch Mittelung einer Vielzahl von Bildpunkten die Messauflösung weiter erhöhen. Durch den Vergleich mit der Sollgestalt werden anschließend Maß-, Form- und Lageabweichungen ermitteln.
Zur Vermessung im Auflicht wird das Objekt axial oder seitlich beleuchtet und von den Kameras in einem definierten Abstand auch aus verschiedenen definierten Winkeln zum Messobjekt aufgenommen. Durch die Auswertung der Konturen werden die äußeren oder inneren Abmessungen des Prüflings ermittelt. Auch der Einsatz von Laser-Lichtschnittsensoren ist möglich.

Einsatzbereich

Die Lösungen zum Messen mit Bildverarbeitung dienen zum Aufbau von Prüfanwendungen. Die Systeme werden in halb- oder vollautomatische Prüfstationen oder in Fertigungslinien integriert und können durch das berührungslose optische Messprinzip für ein bestimmtes Spektrum von Werkstücken flexibel einsetzbar sein. Typische Prüflinge sind sicherheitsrelevante Kfz-Komponenten wie Flansche von Bremsleitungen, Reifenventile oder Vernietungen an Airbags. Weitere Anwendungen sind z. B. die Kontrolle von Innengewinden in Sacklöchern, Präzisionsteilen und -baugruppen aus Blech, Steckern, Wärmetauschern etc. Einsatzbereiche finden sich im Sondermaschinen- und Anlagenbau, im internen Betriebsmittelbau der Automobilzuliefer- und Automobilindustrie sowie in vielen anderen Branchen.

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